Natur


Klima

Das Klima wird immer wärmer. Im Garten ist das neue Credo, auf besonders hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen zu achten.

Die globale Erwärmung ist heute Realität. Wir stellen uns dabei zwei neuen Herausforderungen: Der eigenen Verantwortung, den Klimawandel zu verlangsamen. Und der Auswirkung der Erderwärmung auf den eigenen Garten. Denn der leistet schon heute Großartiges für die Umwelt: Jede Pflanze trägt zum ökologischen Kreis­lauf bei.

Ein ausgewachsener Laubbaum von etwa 25 m Höhe produziert unter anderem Sauerstoff für 15 Menschen, verdunstet an einem Sommertag rund 300 Liter Wasser und fungiert mit seiner Blattoberfläche von rund 1.500 m² als riesiger Staubfilter. Zum Aufbau seiner Holzmasse hat er rund 3 Tonnen CO₂ gespeichert.

Ein besonderer Beitrag zum Klimaschutz ist der erholsame Urlaub im eigenen Garten mittels Verzichts auf Flugreisen. Daher ist es wichtig, sich bereits beim Kauf zu überlegen, welche Pflanzen mit den neuen klimatischen Bedingungen zurechtkommen. 


 
 
 

Seit Jahren forschen Baumschulen in Kooperation mit Fachschulen an dieser Frage. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird das Baumschulen-Sortiment stetig angepasst.

Gehölze wie der Feldahorn (Acer campestre), der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), der Blasenebaum (Koelreuteria paniculata) und viele mehr kommen mit den Veränderungen gut zurecht. In den nachstehenden Beiträgen präsentieren wir noch weitere klimafitte Bäume.

Zusätzlich hängen die Hitzetoleranz und Trockenheitstoleranz der Pflanze stark von der Umgebung ab, in der sie aufgewachsen sind. Am besten eignen sich Pflanzen, die bereits an das lokale Klima angepasst sind. Gekauft wird am besten in der Region. Für die Region.

Um die Biodiversität zu steigern und damit die natürlichen Ökosysteme zu fördern, sollten viele verschiedene Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt werden.

Bäume als grüne Lunge

EIN AUSGEWACHSENER LAUBBAUM:

Unsere Empfehlung für klimafitte Bäume

Kleinbäume

Eisenholzbaum - Parrotia persica `Vanessa`
  • Höhe: 5–8 m
  • Breite: 3–6 m
  • Standort: sonnig bis halbschattig; frische, durchlässige Böden; ideal: leicht sauer.
  • Besonderheiten: pflegeleicht, lange und intensive Herbstfärbung; langsam wachsend, Blüte vor Austrieb, nicht neben Pflasterung geeignet.
 
Blasenbaum - Koelreuteria paniculata
  • Höhe: 6–8 m
  • Breite: 6–8 m
  • Standort: sonnig, geschützt; normale, durchlässige Böden.
  • Besonderheiten: stadtklimafest, Bienenbaum, auffällige Blüten und Fruchtstände, roter Austrieb, orangegelbe Herbsfärbung.

Mittelgroße Bäume

Lederhülsenbaum - Gleditsia triacanthos 'Sunburst'
  • Höhe: 8–10 m
  • Breite: 6–8 m
  • Standort: sonnig, windgeschützt; bodentollerant.
  • Besonderheiten: Bienenbaum, dornenlos, gelber Austrieb, gelbe Herbstfärbung, stadtklimafest.
 
Silberlinde - Tilia tomentosa
  • Höhe: 10–15 m
  • Breite: 10–14 m
  • Standort: sonnig; durchlässige, nahrhafte Gartenböden.
  • Besonderheiten: wertvolle Nahrungsquelle für Insekten, duftende Trugdolden im Juli, leuchtend gelbe Herbstfärbung, stadtklimafest.

Große Schattenspender

Tulpenbaum - Liriodendron tulipifera
  • Höhe: 15–20 m (max. 25)
  • Breite: 10–15 m
  • Standort: Bienenbaum; schöne, große, interessante Blüte; schöne Herbstfärbung, schnell wachsend.
  • Besonderheiten: wertvolle Nahrungsquelle für Insekten, duftende Trugdolden im Juli, leuchtend gelbe Herbstfärbung, stadtklimafest.
 
Herbstflammen-Ahorn - Acer freemanii 'Autumn Blaze'
  • Höhe: 15–20 m
  • Breite: 8–10 m (max. 15)
  • Standort: sonnig bis halbschattig, sehr Bodentollerant.
  • Besonderheiten: raschwüchsig, gelborange bis leuchtend rote Herbstfärbung, Bienenbaum.

Tipp:

Um die Biodiversität zu steigern, sollten so viele verschiedene Bäume wie möglich gesetzt werden.

Weitere Bäume, die gut mit den klimatischen Veränderungen klarkommen...

Biodiversität und Artenvielfalt

(G)artenvielfalt für eine bessere Umwelt

Mit einfachen Maßnahmen kann jeder Gartenfreund zur ökologischen Vielfalt beitragen.

In unsere Gärten können wir uns erholen, finden Schutz, tanken Kraft und genießen die Ruhe. Ganz nebenbei können wir mit einfachen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag für unsere Natur, unser Ökosystem leisten und eine große Artenvielfalt in unseren Garten einladen.

Das Stichwort lautet Biodiversität. Sie bezeichnet die biologische Vielfalt von Leben. Je vielfältiger ein Garten ist, umso vielfältiger auch seine Bewohner. Das Resultat: ein reichhaltigeres und dadurch robusteres Ökosystem. In einem reichhaltigen Ökosystem stabilisieren sich die Pflanzen und alle anderen Bewohner untereinander, wenn es zu einem Ungleichgewicht kommt.

Wir alle können was zu dieser Vielfalt beitragen, indem wir Monokulturen vermeiden und eine große Pflanzen-Vielfalt in unsere Gärten bringen. Schon mit einer bunten Sträucher-Hecke, bieten wir vielen Tieren, wie z.B. den Igel, ein Zuhause und beliefern Vögel mit kostbarer Nahrung.

Bienen, andere nützliche Insekten und Schmetterlinge erfreuen sich besonders an einem nicht perfekt gemähten, blütenreichen Rasen, der ihnen als Nahrung dient. Allgemein darf man an manchen Stellen des Gartens etwas unordentlich sein, denn so kann der Garten zum natürlichen Rückzugsort für viele Tiere werden.

Die Biene zu Gast im Nektar-Restaurant

Bienen benötigen für ihre wertvolle Arbeit das ganze Jahr über ausreichend Nahrung.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr“ (Zitat Albert Einstein, 1949)

In der heutigen Zeit haben es Bienen, besonders Wildbienen, nicht mehr so leicht mit der Nahrungssuche. Oft finden sie durch die vermehrten Monokulturen wenig Nahrung und Nistplätze.

Um diese wichtigen Bestäuber-Insekten das ganze Jahr über ausreichend zu versorgen, sollten wir ihnen möglichst das ganze Jahr über ein Nahrungsangebot anbieten. Am besten gelingt das mit sogenannten Bienenweiden, die besonders viel Nektar und Pollen bereitstellen.

Bienenpflanzen März–April: Haselnuss (Corylus avellana), Baumhasel (Corylus colurna), Winterschneeball (Viburnum bodnandense), Kornelkirsche (Cornus mas), Palmkätzchen (Salix), Blutplfaume(Prunus cerasifera Nigra), Zierkirsche (Prunus), Obstbäume, Zierquitte (Chaenomeles japonica), Spitzahorn (Acer platanoides), Französicher Ahorn (Acer monspessulanum), Feldahorn (Acer campestre), Frühlingsduftblüte (Osmanthus burkwoodii) und viele mehr.

Bienenpflanzen Mai: Rosskastanie (Aesculus), Apfelbeere (Aronia melanocarpa), immergrüne Berberitzen (Berberis thunbergii), Judasbaum (Cercis canadensis), Heckenkirsche (Lonicera), Glanzmispel (Photinia), Schneeball (Viburnum burkwoodii), Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), Cornus alba (Hartriegel), portugiesischer Lorbeer (Prunus lusitanica Angustifolia), Deutzie (Deutzia scabra), Perückenstrauch (Cotinus coggygria), Prachtspireren (Spiraea) und viele mehr.

Bienenpflanzen Juni: Sommerlinde (Tilia platyphyllos), Winterlinde (Tilia cordata), Silberlinde (Tilia tomentosa), Halbgefüllte Rosen, schmalblättrige Buddleja (Buddleja alternifolia), Johanniskrau (Hypericum), Liguster (Ligustrum ovalifolium), Faulbaum (Rhamnus frangula), Sommerspieren (Spiraea japonica).

Bienenpflanzen August–September: Kletterwein (Parthenocissus) Efeu (Hedera helix), Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii), immergrüne Ölweide (Eleagnus x ebbingei), Hibiskus, Hortensien (Hydrangea), 7-Söhne des Himmels (Heptacodium miconioides), Bartblume (Caryopteris), Buschklee (Lespedeza thunbergii), Blauraute (Perovskia), Mönchspfeffer (Vitex), Schnurbaum (Sophora japonica), Bienenbaum (Tetradium) Henry-Linde (Tilia henryana).

Für Unterschlupf sorgen Totholzhecken, Insektenhotel und etwas Unordnung im Garten. Mit dem fleißigen Bestäuben unserer Obstgehölze werden sich die Bestäuber-Insekten bei uns bedanken.

Vögel

Vogelschutz beginnt im eigenen Garten!

Ein bisschen Schlampigkeit ist auch hier erwünscht, so sollten verblühte Blüten und Früchte nicht gleich abgeschnitten werden, denn diese dienen als Winternahrungsquelle.

Hecken und dichte Gehölze bieten Vögeln eine gute Schutz- und Nistmöglichkeiten.

Eine kleine Auswahl der besten Nist- und Vogelnährgehölze:

Zum Nisten: Wachholder, Apfelrose, Hainbuche, Feldahorn, Eibe.

Zum Naschen: Zierapfel, Felsenbirne, Dirndl, Berberitze, Holunder, Hasel, Schlehe, Faulbaum, Gemeiner Schneeball.